Bücher u.a. zum Thema: Sado Maso

SM 3896560441

Bondage - Ausstieg aus der Selbstkontrolle. 3935596073

SM-Lexikon 3896025333

Das SM-Handbuch 3931406016

Deutschland, einig Schmerzensland. (SM-) Lebensberichte aus Ost und West 3980539954

Welcome to the party, its only me and you
Tell the world to go away babe, and I`ll tell you what to do
Come over here and kiss me, I want to pull your hair
Turn out the lights and hold me, I want to touch you everywhere (Alice Cooper)

Sado Maso

Es war der 27.1 .1994 als ich meinen ersten SM hatte. Das Datum habe ich gerade in meinem damaligen Tagebuch nachgeschlagen und bin ein wenig sprachlos über einen Zufall, auf den ich an dieser Stelle aber nicht näher eingehen werde. So ein Pech aber auch ;-))

Ich war damals 18 Jahre alt. Ich war Jungfrau. Ich hatte einen Freund, der nicht mit mir schlafen konnte oder wollte. Wer weiß das schon.
Meine sexuellen Erlebnisse beschränkten sich auf Französisch aktiv und auf allerlei geheime Masturbationsphantasien.

In meinen Phantasien hatte SM eigentlich nie eine Rolle gespielt. Ich kannte lange nicht einmal diese Bezeichnung. Ich habe nur ziemlich früh gemerkt, dass ich irgendwie anders bin, als andere.
Mich faszinierten böse und arrogante Männer, die sich holten, was sie brauchten. Die sich hinwegsetzten über die Wünsche des weiblichen Gegenüber. Männer, die ein schlechtes Image hatten, die als brutal und aggressiv verschrien waren. (Der Minus Mann war meine bevorzugte Lektüre)
Ich war besessen von Serien- und Lustmördern, sammelte jeden Zeitungsschnipsel. Aus jedem Mord machte ich in meiner Phantasie meinen ganz geheimen Porno.
Ich sah mir ständig Krimis an und hoffte insgeheim auf eine Vergewaltigungsszene (ich stand damals unglaublich auf den Film Angeklagt)
Ich guckte oft vom Winde verweht (der IMHO erste SM-Streifen in der Geschichte des Films)
Ich liebte alles, was verboten, gefährlich und verrucht war. Ich war hoch interessiert an allem, was Prostitution
betraf.
Ich beschloss später einmal auch eine Frau zu werden, die sich ihren Begierden bewusst ist und diese auch ungeniert auslebt. Naja, das war theoretisch so.

Meine Praxis sah ein wenig anders aus. :-/
Damals war ich noch ein etwas pummeliges, (insgeheim) schüchternes, meistens unsicheres, verstörtes Mädchen, das beim Sex (sofern man das so nennen konnte) mit ihren Freund, die ganze Zeit steif dalag, und sich fragte, was sie nun eigentlich mit ihren Händen machen sollte, wenn er sie berührte.
Seine Zärtlichkeiten genoss ich, aber das war es auch schon. Es machte mich einfach nicht an. Und das war schrecklich, denn auf diese Weise wurde ich noch viel unsicherer und gehemmter, da ich das Gefühl bekam, "nicht richtig zu funktionieren".

Ich war dann mal in einem Buch-Shop und guckte mal so durch, auf einmal sprang mir ein Titel in die Augen "Lust an der Unterwerfung". Ohne viel nachzudenken, kaufte ich es.
Veni, vidi, vici :-)

Als mein Freund das nächste Mal bei mir war, hatte ich das Buch noch nicht einmal gelesen. Aus irgendeinen inneren Impuls getrieben fing ich aber plötzlich an, über "Masochismus" zu sprechen, was ungewöhnlich war, denn zum damaligen Zeitpunkt bestimmte generell er die Themen und dessen Zeitpunkt.
Ich glaube, da habe ich ihn wirklich überrascht.
Ich meinte, ich könne die Frauen verstehen, ich hatte mir das auch schon vorgestellt. Ich meinte, der Gedanke, dass Lust und Schmerz nahe beieinander liegen könnten, scheint mir nahe liegend.
Während ich das alles sagte, fragte ich mich selber, was mir da einfällt; soviel Gedanken hatte ich mir bis dato ja noch gar nie bewußt darüber gemacht.
Mein Freund sah mich nur an und dann küsste er mich und das war’s...
...es machte ZOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOM

Er riss an meinen Haaren, presste seinen Mund auf meinen, drückte mich gegen die Wand, er tat mir weh und dabei küsste er mich immer fester. Er presste seinen Körper an mich, biss mich in den Nacken, riss meinen Kopf nach hinten und fing an, äh, obszöne Worte von sich zu geben.
(Nö, vergesst es, mehr Details gibt’s net LOL) Am selben Abend schrieb ich in mein Tagebuch:
„Oh Gott, liebes Tagebuch, ich war so geschockt von mir selber, vor dem was ich gefühlt habe! Genauso wollte ich immer geküsst werden und ich wünschte mir dabei, er würde noch fester zupacken und zubeißen.
Ich wusste, dass ich anders bin, aber als ich plötzlich so intensiv merkte, _wie_ ich bin, war ich fassungslos. Ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut nach der anderen!
Es ist so komisch, irgendwie hab ich es immer gewusst, denke ich und nur nicht getraut es zuzugeben, aber als ich merkte dass ich fähig war zu fühlen, war mir als hätte man mich aus einem Schraubstock erlöst.
Ich wusste endlich, warum ich nie das gefühlt hatte, was ich eigentlich hätte fühlen sollen, wenn mich jemand nur zärtlich streichelt.
Ich bin glücklich, ich fühle mich erlöst, befreit.
Ich fühle mich das erste Mal in meinem Leben als Ich.
Mein ganzes Leben lang hatte ich das Gefühl gehabt, stark sein zu müssen, nie ich selbst sein zu können, die coole, selbstbewusste, gefasste Fassade unbedingt aufrechterhalten zu müssen.
Plötzlich konnte ich mich fallen lassen und ich wurde aufgefangen. Ich musste keine Verantwortung mehr übernehmen, ich musste nichts tun, ich musste niemandem mehr beweisen wie einfallsreich und originell ich sein konnte. Ich ließ das andere tun.
SM änderte mein Leben. Für mich war das nicht nur Sex. Für mich bedeutete es Freiheit, Aufhebung von Grenzen und Adrenalin.
Das Gefühl welches ich damals das Erste Mal empfand, war echt. Immer hatte ich gezweifelt, an meinen Empfindungen. Immer hatte ich mir viel zu viele Gedanken über die Gefühle anderer gemacht. Nie konnte ich das Verhalten anderer Menschen deuten und meines ebenso wenig. Ich war immer im Zweifel: war das nun ehrlich oder gespielt?
Das, was ich damals gefühlt habe, war echt. Und das war das erste echte Gefühl, das ich in meinen Leben empfunden habe. Damit machte ich SM unbewusst nicht nur zu einer Vorliebe beim Sex, sondern zu einer Lebenseinstellung. Die Beziehung zu meinem Freund dauerte noch 2 Jahre. Wir haben nie miteinander geschlafen. Wenn wir Sex hatten, hatten wir SM. Wir experimentierten mit allerlei Dingen herum, von denen die wenigsten SSC waren.
Wir hatten kein Safword, ich bestand darauf.
Für mich war es kein Spiel, für mich bedeutete es Leben.

Bei den darauf folgenden Beziehungen spielte SM keine wichtige Rolle. Ein paar hatten es versucht, aber es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob es jemand tut, weil man es ihm sagt oder ob es getan wird, weil man es möchte.
Einmal knallte es noch ganz gewaltig ;-), aber das ist wieder eine Geschichte, die ich für mich behalte.

Als ich den Vater meiner Kinder kennen lernte, wurde ich in erster Linie von seinem schlechten Ruf und seinen harmlosen Äußeren angezogen. Dieses Gegenteil faszinierte mich. Seine Coolness und Unnahbarkeit interpretierte ich als Dominanz und es dauerte lang, bis ich merkte, dass er damit nur seine eigene Unsicherheit und Gefühlsarmut zu verstecken suchte. Er hatte 10 Vorstrafen wegen Körperverletzung. Ich dachte, dass muss ein harter Kerl sein, der ist im Bett sicher auch so...
Ich täuschte mich gewaltig. Aber ich war verliebt und als ich schwanger wurde, dachte ich, nun ja, SM ist zwar geil, aber so wichtig wird es nun ja auch nicht sein... ein Riesenfehler. Sex ist nicht alles, aber SM ist beinahe alles, zumindest für mich.
Mein wichtigstes Ventil um Wut, Aggressionen und Frust abzulassen war weg. Meine einzige Möglichkeit zu fühlen, zu existieren wurde mir genommen und meine Emotionen beim SM, die ich so geliebt hatte, wurden in den Dreck gezogen und als abartig und krank deklariert. Damit hat er einen Teil von mir verleugnet, der wahrscheinlich mein Ursprungswesen ist.
Das konnte nicht gut gehen.
3 Jahre später trennte ich mich. SM war nicht der einzige Grund, aber ein Mitgrund. Und es war die richtige Entscheidung gewesen. :-) Tja, wie soll ich enden?
Ich denke, die letzten Worte überlasse ich Sine Aline Geissler, die es wohl am besten ausdrückt:

 Das Leben und das Liebesleben der meisten Frauen kommt mir so kalt vor, so lieblos, eingefahren.
Ich begreife nicht, dass die Normalität erstrebenswerter sein soll, als meine Art zu leben und zu lieben. Es gibt keinen richtigen und keinen falschen Weg.
Es gibt Millionen Frauen, mit Millionen Wünschen; Abermillionen Möglichkeiten, diese auszuleben.
Der Masochismus ist eine Möglichkeit - für mich
die Schönste!

Stichwort: Sex

 

Stichwort: Masochismus

 

Stichwort: Hannibalsyndrom > www.hannibal-syndrom.info.ms   

In jedem Fall raten wir zur Zusammenarbeit mit dem gut ausgebildeten Fachleuten ihres Vertrauens:

www.docanddoc.at  - erste Vertretungsbörse für Ärzte im Internet

Österreich: www.beratungstellen.at   www.bestHELP.at   www.bestMED.at  www.coaching.cc    www.ergotherapeuten.at  www.kunsttherapie.at  www.lebensberatung.at  www.logopaeden.at  www.mediation.info   
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www.supervision.at   www.training.at 

 

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